Diese von der Enkeltochter Ursel Hein (Kiel) gespendeten Stolpersteine wurden am 7.4.2016 verlegt.
Die Stolpersteine für Dr. Max Oppenheim und Helene Oppenheim wurden am 15. Juni 2022 verlegt.
Bild: Familienbesitz
Als Jude durfte Dr. Max Oppenheim nicht mehr als Rechtsanwalt und Notar arbeiten. Die Söhne waren schon früher nach Frankreich emigriert, so dass sich das Ehepaar ebenfalls zur Ausreise nach Frankreich entschloss, wo es mit den beiden Söhnen in einem Vorort von Paris zusammenziehen konnte.
Kurz nach Ausbruch des Krieges wurde Max Oppenheim als ausländischer Flüchtling interniert und später freigelassen. Mit der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Truppen wuchs für jüdische Ausländer die Gefahr, an die Deutschen ausgeliefert zu werden. Das Ehepaar suchte Schutz bei Nachbarn, aber im Sommer 1942 wurde Dr. Max Oppenheim auf der Straße in Courbevoie von der Polizei festgenommen und in das „Sammellager“ Drancy verschleppt. Von dort aus wurde er am 24. August 1942 nach Auschwitz deportiert.
Bild: Familienbesitz
Dr. Max Oppenheim wurde am 29. August 1942 – vermutlich also unmittelbar nach Ankunft – im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Helene tauchte nach der Verhaftung ihres Mannes unter und überlebte.
Der Sohn Walter konnte die Verfolgung in verschiedenen Lagern in Frankreich und zuletzt als Flüchtling in der Schweiz überleben. Er kehrte Anfang 1954 mit seiner Ehefrau und zwei Kindern nach Deutschland zurück und trat in den Auswärtigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland ein. Er verstarb im Jahr 2008 in Nizza.
Der Sohn Johannes Franziskus (genannt Jean-François) wurde für die französische Fremdenlegion rekrutiert und verbrachte die Kriegsjahre in Algerien, wo er eine Familie gründete. In den späten 1950er Jahren siedelte die Familie nach Frankreich um, wo er zuletzt für die französische Milchwirtschaft tätig wurde. Er verstarb im Jahre 2005 in Aix-en-Provence und hinterließ zwei Söhne.
Recherche und Text: Paul Oppenheim – Berliner Adressbücher – Mémorial de la Shoah: – Mémorial de la Shoah (memorialdelashoah.org)
Stolpersteine